[Mac + Schule] Was mir an meinem Mac als Arbeitsrechner gefällt

Immer wieder sprechen mich Kollegen an, die überlegen, sich einen Mac zuzulegen, und wollen meine Meinung hören. Da ich meist ähnliche Dinge sage, schreibe ich die Gründe, die mich vom Mac als Plattform für einen Arbeitsrechner überzeugen, hier mal auf (aus aktuellem Anlass für meine Kollegin J.M.).

Anforderungen

  • Ich arbeite beruflich komplett digital. Meine Planung, Vorbereitung, Dokumentation, Kommunikation etc. finden mit Hilfe des Computers statt. Ich habe keine Ordner oder andere papiergebundene Ablage (mehr). Schulbücher liegen natürlich dennoch in Papierform vor.
  • Ich habe den Rechner täglich im Unterricht dabei und transportiere ihn daher fünf Mal pro Woche von Zuhause zur Schule und zurück.
  • Ich besitze nur diesen einen mobilen Rechner (ein 13-Zoll MacBook Pro von Mitte 2009 mit 8 GB Arbeitsspeicher und einer 1 TB-Festplatte), der damit alle Anforderungen an meine digitalen Arbeitsabläufe erfüllen muss.

Aus diesen Rahmenbedingungen ergeben sich einige grundlegende Anforderungen, die mein Rechner erfüllen muss:

  • Zuverlässigkeit im Dauereinsatz,
  • Robustheit,
  • Hochwertigkeit (ich finde, dass ein häufig benutztes Produkt so hochwertig sein sollte, dass man eine gewisse Benutzungsfreude aus der alltäglichen Arbeit gewinnt),
  • Klarheit der Bedienung und Benutzerfreundlichkeit (ich hasse unnötige Handgriffe, vor allem bei regelmäßig wiederholten Aufgaben),
  • Erweiterbarkeit,
  • Möglichkeiten der Automatisierung.

Der Mac erfüllt meines Erachtens all diese Anforderungen.

Ich bin vor acht Jahren von Windows auf den Mac umgestiegen und habe diesen Schritt nie bereut. Ich halte meinen Mac für einen qualitativ sehr hochwertigen Rechner mit hochwertiger Softwareausstattung, der für meinen beruflichen Alltag als Lehrer bestens geeignet ist. Das zeigt sich in verschiedenen Bereichen und Funktionen. Einerseits gibt es grundlegende Eigenschaften, die den Rechner zuverlässig machen und dafür sorgen, dass man gerne damit arbeitet. Andererseits gibt es eine Reihe von Detailfunktionen, die in der täglichen Arbeitsroutine einen festen Platz haben und oft eine Menge Zeit und/oder Aufwand sparen.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass man Macs und Apple auch in vieler Hinsicht kritisieren kann. Es geht mir in diesem Beitrag aber nicht darum, eine Erörterung der Vorzüge und Nachteile zu verfassen. Ich möchte lediglich die Gründe nennen, die mich persönlich vom Mac überzeugen und die dazu führen, dass ich ihn den meisten Kollegen für die Arbeit in der Schule empfehlen kann. Man muss aber sehen, dass der Mac natürlich kein »Paradies« ist. Auch hier gibt es hin und wieder Hardware- und Softwareprobleme, auch hier gibt es manchmal frustrierende Kontakte mit dem Support. Meiner Erfahrung nach kommt das aber deutlich seltener vor als in der Windows-Welt.

Grundlegende Eigenschaften

Macs bieten in allen Bereichen, die ich beurteilen kann, qualitativ hochwertige Hardware. Mein MacbookPro hat ein Unibody-Gehäuse aus einem Stück Aluminium, ein großes Trackpad aus Glas, eine robuste Tastatur, ein Display aus Glas (dessen Spiegelungen allerdings beim Arbeiten im Freien teilweise nerven). Das CD-Lauferk kommt ohne Schublade aus, so dass auch hier nichts »lappert«. Wenn ich den Rechner wochentäglich mit in die Schule nehme und zu Hause wieder aufstelle, habe ich immer das Gefühl, ein solides Arbeitsgerät zu haben, das zuverlässig arbeitet. Ich kann nicht beurteilen, wie das bei anderen Laptops aussieht, aber anekdotisch habe ich zumindest den Eindruck, dass es dort schwieriger ist, hochwertige Komponenten zu bekommen (bzw. dass ähnliche Qualität dann auch ähnlich viel kostet wie ein Mac). In der Verwandtschaft kauft z.B. jemand schon seit Jahrzehnten bei einem kleinen PC-Händler ein, der neulich zu ersten Mal meinte, dass er nicht wisse, welches Notebook er empfehlen solle, weil praktisch alle Hersteller inzwischen Billig-Komponenten verbauten. Wer hier Erfahrungen hat, kann sie gerne in den Kommentaren beisteuern.

Ein Hardware-Element, das ich an Windows-Notebooks am meisten vermisse, ist das große Multitouch-Trackpad. Das Trackpad ermöglicht eine bequeme Benutzung auch über mehrere Arbeitsstunden hinweg. Hier sind für mich v.a. die glatte Glasoberfläche sowie die Benutzung verschiedener Gesten entscheidend. Ich kann mir z.B. kaum noch vorstellen, wie man sinnvoll arbeiten kann, wenn Scrollen mit zwei Fingern nicht möglich ist.

Auch bei der Software herrscht meines Erachtens ein hoher Qualitätsstandard. Sowohl die Programme von Apple selbst als auch die von unabhängigen Entwicklern sind bezüglich Benutzerfreundlichkeit, Klarheit und Design in der Regel deutlich besser als ihre Äquvalente unter Windows (Linux kenne ich nicht). Mit »Design« meine ich übrigens nicht, dass die Programmoberfläche »hübsch aussieht«, sondern dass ein sinnvoller Zusammenhang zwischen der Gestaltung der Oberfläche und den Funktionen des Programms besteht.

Apple gibt den Entwicklern in den OS X Human Interface Guidelines ausführliche Richtlinien an die Hand, in denen bis ins Detail beschrieben ist, wie z.B. Benutzeroberflächen von Programmen sinnvoll zu gestalten sind. Die meisten Entwickler richten sich danach, so dass quer durch alle Programme ein Gefühl der Einheitlichkeit und Klarheit bei der Bedienung entsteht.

Ein häufig umgesetztes Design-Prinzip ist die Reduzierung auf das Wesentliche. Dies kommt oft auch im Funktionsumfang der Programme zum Ausdruck: In einigen Bereichen haben Mac-Programme weniger Funktionen als ähnliche Programme unter Windows, man muss also jeweils im Einzelfall prüfen, ob bestimmte Detailfunktionen, die man benötigt, vorhanden sind.

Die Reduzierung auf das Wesentliche empfinde ich meist (aber nicht immer) als gelungen. Sie führt in der Regel dazu, dass Dinge so funktionieren, wie man das intuitiv erwartet und dass man recht wenig einstellen muss (wenn man möchte, kann man eine Menge Einstellungen manuell vornehmen, dazu gibt es unzählige Befehle für das Terminal, die man leicht googlen kann). Wenn ich z.B. mit externen Projektoren arbeite, merkt sich das Betriebssystem die Geräte, die schon einmal angeschlossen waren und stellt beim Wiedererkennen die Einstellungen wieder her, die zuletzt benutzt wurden. Auch wenn ich Audio-Geräte verbinde, werden die entsprechenden Einstellungen meist sinnvoll vorgenommen. Sollte ich doch etwas ändern wollen, hält sich die Zahl der Optionen in Grenzen. Das steht in krassem Kontrast zu Windows, wo ich aus schmerzlicher Erfahrung weiß, dass es dort unzählige Audio-Optionen und Regler gibt, deren Funktion keineswegs immer klar ist.

Die Qualität der Software zeigt sich auch darin, dass es im Laufe der Jahre immer wieder Verbesserungen auch in kleinen Details gibt. So habe ich zum Beispiel beim Update von einer OS X-Version zur nächsten festgestellt, dass die Eklärungstexte in einem Unterpunkt der Systemeinstellungen umformuliert und damit verständlicher gemacht wurden. Auch das mit dem Betriebssystem mitgelieferte Programm »Vorschau«, mit dem man PDFs und Abbildungen betrachten und bearbeiten kann, wurde mit jeder Version besser und umfangreicher: Es kamen Bearbeitungsfunktionen dazu, diese wurden verfeinert, man konnte in PDFs Text, der in Spalten gesetzt ist, spaltenweise auswählen etc. Diese Funktionen tauchten nirgends in der offiziell beworbenen Feature-Liste von OS X auf, denn dafür waren sie zu klein. Lediglich in der Komplettliste der Änderungen konnte man sie finden – oder eben dadurch, dass man bei der Benutzung darauf stieß.

Mac OS X bildet zusammen mit iOS eine integrierte Umgebung (zusammengehalten von iCloud). Kalender, Kontakte, Mails, Nachrichten etc. können über die Plattformen und Geräte hinweg synchron gehalten werden, wenn man das möchte. Das ist für mich ein großer Vorteil. Natürlich könnte man diese Synchronisation auch mit verschiedenen OpenSource-Angeboten und -tools realisieren.

Schließlich ist die mitgelieferte Software eines neuen Macs meines Erachtens beachtenswert: Neben dem Betriebssystem bekommt man praktisch alles kostenlos dazu, was man für Beruf und Freizeit braucht. Nur, wenn man speziellere Bedürfnisse hat, muss man weitere Software dazukaufen (oder OpenSource-Software zusätzlich installieren). U.a. gibt es seit Kurzem neben iPhoto und den anderen Kreativ-Apps auch Pages, Numbers und Keynote kostenlos zu einem neuen Mac dazu. Darüber hinaus sind noch mehr nützliche Programme vorinstalliert (siehe auch ganz unten auf der Seite).

Nützliche Detailfunktionen

  • Backups sind beim digitalen Arbeiten lebenswichtig. Der Mac bringt mit TimeMachine eine eingebaute Backup-Lösung mit, die ohne jede Konfiguration automatisch funktioniert. Man muss lediglich eine externe Festplatte anschaffen und anschließen. Beim ersten Verbinden wird man gefragt, ob die Platte für Backups benutzt werden soll, danach läuft alles automatisch. Das führt dazu, dass man wirklich Backups anlegt und aktuell hält. Wenn man die Backups noch erweitern möchte, gibt es dazu auch sehr gute Software von anderen Anbietern als Apple.
  • Im Lehreralltag sammeln sich mit der Zeit viele, viele Materialien an. Wiederfinden ist daher von grundlegender Bedeutung, wenn die digitale Arbeitsweise tasächlich Zeit sparen soll. Spotlight indexiert den kompletten Benutzerordner und macht ihn so im Volltext durchsuchbar. Schon oft habe ich – trotz gepflegter Ordnerstruktur – nur über diese Suche das Material gefunden, das ich gerade brauchte.
  • PDFs sind ein wichtiges Austauschformat für Dokumente, die nur gelesen, aber nicht bearbeitet werden sollen. Ich schätze es sehr, dass ich auf dem Mac mit jeder Anwendung, die eine Druckfunktion hat, PDFs erstellen kann, ohne zusätzliche Software installieren zu müssen. (Ich finde es unglaublich, dass man unter Windows dazu immer noch irgendwelche Freeware-»Druckertreiber« nachinstallieren muss).
  • Auch das Betrachten und Bearbeiten von PDFs und digitalen Abbildungen (z.B. .jpg, .png etc.) ist eine häufig gebrauchte Funktion. Mit dem Programm Vorschau kann man fast alles machen, was man im Alltag braucht: Man kann PDFs mit Markierungen und Anmerkungen versehen, einzelne Seiten entnehmen, Seiten umordnen. Man kann Abbildungen zuschneiden, verkleinern, drehen oder Farbkorrekturen vornehmen. Das alles entweder für eine einzelne Datei oder für einen ganzen Stapel auf ein Mal. Insgesamt ein veritables Bildbearbeitungsprogramm, das jeder Mac bereits installiert hat. Ein kleines, aber nützliches Detail, das ich fast täglich benutze: Man kann eine Datei mehrfach verkleinert auf eine Seite drucken. Das spart beim Kopieren einen Schritt, der sich in der Schlange vor dem Kopierer erfreulich bemerkbar macht.
  • Beim Sichten von Material kommt es auch darauf an, nicht unnötig Zeit zu verlieren. Der Mac bietet mit der (auf Deutsch etwas seltsam benannten) Funktion »Übersicht« (auf Englisch: »Quick Look«) eine schnelle Möglichkeit an. In der Ordnerstruktur oder auch in einer Mail wähle ich eine Datei nur aus und drücke die Leertaste. Schon sehe ich den Inhalt in einem schwebenden Fenster, ohne das zugehörige Programm erst öffnen zu müssen. Auf diese Weise kann ich zum Beispiel eine Word-Datei, die jemand per Mail verschickt hat, schnell sichten und muss nicht erst Word öffnen. Oder ich kann in wenigen Sekunden einen Stapel Bilder durchsehen, um eines auszuwählen.
  • Insgesamt gibt es für den Mac tolle Software von Drittanbietern, wie ich finde.
  • Für den Alltagsgebrauch bringt ein Mac bereits umfassende Verschlüsselungslösungen mit, ohne dass ich separate Software installieren muss.
  • Und natürlich gibt es auch die großen OpenSource-Office-Lösungen wie z.B. LibreOffice für den Mac.

Fazit

Die genannten Aspekte machen den Mac für mich zu einem Arbeitsrechner, dessen Zuverlässigkeit ich vertrauen kann und den ich jeden Tag gerne benutze (was natürlich auch im privaten Bereich gilt, aber darum ging es mir hier nicht). Ich kann diese Plattform daher für den alltäglichen Gebrauch durch Lehrer empfehlen. Die Vorteile wiegen in meinem persönlichen Urteil die Nachteile (z.B. den höheren Preis) auf, aber das mag natürlich jeder anders sehen.

Und natürlich gibt für alle genannten Punkte auch Möglichkeiten, sie ohne einen Mac oder ohne die eingebauten Lösungen zu realisieren. Mein Punkt ist, dass ich auf dem Mac nicht erst nach guten Lösungen suchen muss, sondern dass sie bereits vorhanden sind – meist sogar in sehr gut gemachter Form und ohne dass ich großen Aufwand betreiben muss. Das ist für mich ein wichtiges Argument.

So, nun nennt mich »Fanboy« und fangt an, mir den Artikel um die Ohren zu hauen ;-). Ergänzungen und konstruktive Kritik sind natürlich ebenfalls sehr willkommen.

 

21 Gedanken zu „[Mac + Schule] Was mir an meinem Mac als Arbeitsrechner gefällt“

  1. Also ich kann dir in den meisten Punkten voll und ganz zustimmen. Ich arbeite zuhause mit einem Mac mini. Dennoch habe ich mich für »die Schule« für einen Windows-Laptop entschieden, da wir interaktive Whiteboards haben, deren Software es (noch?) nicht für den Mac gibt. Aber ich gebe zu: mit diesem Gerät arbeite ich nicht wirklich gerne, deshalb ist es auch viel zu selten im Einsatz. Und die Whiteboards nutze ich tatsächlich seltener, als dass es den Kauf eines speziellen Gerätes rechtfertigen würde.
    Eine Frage hätte ich noch: du schreibst von »verkleinertem Drucken einer Dateimauf eine Seite«. Die Verkleinerung bekomme ich hin. Aber wenn eine Datei nur aus einer Seite besteht und ich diese dann zweimal auf eine Seite drucken möchte, geht das auch, ohne dass ich die Seite in der ursprünglichen Größe verdopple? Wenn du dafür ne Lösung Hast, freu ich mich sehr :-)

  2. Ich habe auch schon einzelnen Kollegen die Anschaffung eines Macs empfohlen.

    Keines der von dir genannten Features ist übrigens ein Alleinstellungsmerkmal von Apple – vieles ist unter gängigen Linuxdistributionen m.E. besser gelöst (und gar nicht mal so wenig davon wurde von Apple dann lediglich kopiert).

    Man sieht sehr schön, wie schlecht vermittelbar das ohne einen kommerziellen Background ist, wie ihn Apple eben durch seine Marktmacht hat. Das ist eben halt so.

    Einerseits gelingt es auch nicht versierten Anwendern durch Apple und seinen Wallet-Garden verlässlich digital zu arbeiten. Andererseits stellt die Applephilosophie mich als Netzwerk- und Servertechniker immer wieder vor immense Schwierigkeiten, die mit der Anzahl der eingebundenen Geräte wachsen, da durch das Wallet-Garden-Prinzip z.B. auf Netzwerkebene Diagnosemöglichkeiten komplett fehlen.

    Da ich zudem aus ökologischen Gründen privat und zunehmend auch in der Schule eigentlich nur Gebrauchtware einsetze, kommt für mich das Appleuniversum nicht infrage. Gleichwohl muss ich eben auch Netze und Serverdienste für Applegeräte planen und sehe eben auch, dass Anwender Dinge zustande bringen, die unter Windows für sie undenkbar wären / waren – aber eben immer innerhalb der Mauern des Wallet Gardens. Reicht meist auch.

    Apple ist als 1:1-Lösung zurzeit unschlagbar (genau das ist ja auch die Philosophie). Als 1:many-Lösung, also bei gemeinschaftlich genutzten Geräten, ist es für mich eher der Horror.

    1. @Maik.

      Danke für den differenzierten Kommentar.

      Keines der von dir genannten Features ist übrigens ein Alleinstellungsmerkmal von Apple – vieles ist unter gängigen Linuxdistributionen m.E. besser gelöst.

      Kannst Du mir vielleicht ein Beispiel geben? Gibt es vielleicht eine Distribution, die ein ähnliches »Rundum-Paket« enthält? Ich interessiere mich grundsätzlich für Linux, habe aber bisher den Einstieg nicht gefunden.

      Man sieht sehr schön, wie schlecht vermittelbar das ohne einen kommerziellen Background ist, wie ihn Apple eben durch seine Marktmacht hat.

      Das »Problem« ist aus meiner Sicht, dass der »normale« Anwender sich möglichst überhaupt nicht mit irgendwelchen Hintergründen oder gar Theorie beschäftigen möchte. Ich halte das für einen Fehler, habe aber wenig Hoffnung, dass man das ändern kann. Die meisten Nutzer bekommen selbst bei Apple (mit Keynotes, großen PR-Veranstaltungen etc.) kaum mit, was ein neues Betriebssystem Neues enthält. Vie App-Store kommen sie immerhin an Updates heran und müssen sich dabei nicht sorgen, dass der Rechner durch das Update unbrauchbar wird.

      Bei Linux habe ich das Problem, dass ich das nicht näher verfolgt seit es nur für Enthusiasten möglich war, eine Distribution überhaupt zum Laufen zu bekommen. Inzwischen ist das sicher anders (wenn auch immer noch nicht problemlos, wie ich im Freundeskreis mitbekomme), aber man müsste als anspruchsvoller Nutzer eben doch den Markt permanent verfolgen, um eine sinnvolle Auswahl treffen zu können. Diesen Aufwand kann und möchte ich betreiben. Ich betreibe ihn in wenigen anderen Bereichen, damit bin ich aber bedient.

      Einerseits gelingt es auch nicht versierten Anwendern durch Apple und seinen Wallet-Garden verlässlich digital zu arbeiten.

      DAS ist – finde ich – das große Verdienst von Apple. Windows macht Vieles, was einfach sein könnte, unnötig schwierig und gibt den Leuten das Gefühl, sie seien zu doof dafür – dabei liegt das Scheitern oft an schlecht gemachter Software. Mit Mac und iOS-Geräten sind Dinge einfach(er) und der Nutzer hat das Gefühl, Dinge schaffen zu können. Der Preis ist, dass eine fürsorgliche, aber strenge Instanz (der Herrscher im Walled-Garden) zuvor entscheidet, was der Anwender tun können darf und was nicht.

      In freien Systemen kann man Freiheit nur zusammen mit umfassender Kompetenz und Verantwortung genießen. Die Kompetenz möchten sich die meisten Nutzer meiner Erfahrung nach nicht aneignen, weil das langwierig und mühsam ist. Und Verantwortung ist immer anstrengend.

      Wie es zwischen diesen beiden Polen einen sinnvollen Mittelweg geben kann, weiß ich nicht.

      Apple ist als 1:1-Lösung zurzeit unschlagbar (genau das ist ja auch die Philosophie). Als 1:many-Lösung, also bei gemeinschaftlich genutzten Geräten, ist es für mich eher der Horror.

      Das glaube ich gerne. Könntest Du vielleicht auch hier ein Beispiel nennen, damit ich das besser nachvollziehen kann? Danke.

      Da ich zudem aus ökologischen Gründen privat und zunehmend auch in der Schule eigentlich nur Gebrauchtware einsetze, kommt für mich das Appleuniversum nicht infrage.

      Das würde ich nicht sagen. Apple-Geräte sind meiner Erfahrung nach sehr werthaltig und langlebig. Mein erstes MacBook von 2006 habe ich 2009 an einen Kollegen verkauft (für ca. 40 % des Neupreises), der es heute immer noch benutzt. Generell gibt es einen florierenden Markt für Apple-Gebrauchtgeräte (z.B. As Good as New). Da manche Leute für den Lifestyle jedes Jahr ein neues iPhone »brauchen«, gibt es jede Menge gut erhaltene Ware, die man Second-Hand bekommen kann.

  3. Danke für den Screenshot! Muss ich unbedingt mal testen, wenn ich wieder zuhause bin. Also morgen ;-) die Einstellung ist mir bisher nie aufgefallen….

  4. Kannst Du mir vielleicht ein Beispiel geben? Gibt es vielleicht eine Distribution, die ein ähnliches >»Rundum-Paket« enthält?

    Für die meisten Einsteiger tut es Ubuntu zurzeit ganz gut. Was da nicht geht, läuft dann in einer virtuellen Maschine. Aber selbst Office funktioniert bis Version 2010 darauf über Wine nativ.

    Das »Problem« ist aus meiner Sicht, dass der »normale« Anwender sich möglichst überhaupt nicht mit irgendwelchen Hintergründen oder gar Theorie beschäftigen möchte.

    Das ist völlig in Ordnung, wenn sie sich dann auch nicht über die Konsequenzen aufregen. Bei Apple dreht sich das jedoch sehr oft um: Apple ist durch den Wallet-Garden oft nicht kompatibel und offen gegenüber anderen Umgebungen (auch OpenSource). Apple hat es geschafft, dass die meisten Anwender die »Schuld« dafür nicht bei Apple (denn da geht ja alles), sondern in der anderen Umgebungen suchen – etwa wenn AirPlay nicht läuft. Und dann bekommt man manchmal schon die Hassbrille :o)…

    Das glaube ich gerne. Könntest Du vielleicht auch hier ein Beispiel nennen, damit ich das besser nachvollziehen kann?

    Du willst z.B. 120 Schulrechner ferngesteuert aktuell und nutzerbezogen verwenden lassen (ich muss am Rechner nur einstellen, dass er per Netzwerk booten soll, alles andere wie OS-Installation, Applikationen inkl. Updates usw. macht bei uns ein Server). Mit Apple eher ziemlich unmöglich. Wenn jeder sein eigenes Gerät hat, brauchst du auch irgendwas in Richtung Grundkonfiguration. Mit bestimmten Apps geht da zumindest auf iOS mittlerweile das ein oder andere.

    Apple-Geräte sind meiner Erfahrung nach sehr werthaltig und langlebig.

    Ja. Du musst aber schon Geräte der gleichen (Neu-)Preisklasse in Relation setzen, also z.B. Businessnotebooks/-hardware mit Applehardware vergleichen. Wir verwenden z.B. an der Schule Notebooks für die PC-Räume mit ähnlichem Alter, die aber nicht von einer einzelnen Person, sondern von vielen verwendet werden und zudem sehr leicht und günstig zu reparieren sind. Unsere ausgemusterten Rechner aus 2001 laufen teilweise auch immer noch in Seniorenwohnungen.

    1. @Maik:

      Danke für die Beispiele. Kann ich gut nachvollziehen.

      Ich nehme mit bzw. sehe mich bestätigt: Mac für den EINZELANWENDER in der Tat das Beste und »Sorgloseste«, was man heute bekommen kann. Für Lösungen mit vielen Geräten schwierig (aber darum ging es ja in meinem Beitrag auch nicht).

  5. Ich bin noch in der Sparphase, würde als nächstes allerdings auch gerne den letzten Windowsrechner aus unserem Haus verbannen.

    Ich möchte aber gerne einen stationären Rechner kaufen und den in Kombination mit meinem ipad in der Schule nutzen (z. B. für teachertool). Wichtige Dinge werden – wie beschrieben – sowieso synchronisiert und die nächste Betriebssystemversion soll die Schnittstellen auch noch durchlässiger machen.

    Hat jemand »Erfahrung« mit einer Mac-ipad-Kombination?

  6. Guten Tag,
    mit großem Interesse verfolge ich seit mehreren Monaten die unterschiedlichsten Foreneinträge zum digitalen workflow im Unterricht bzw. Studium.

    Momentan arbeite ich am Schreibtisch mit dem iMac und nehme das Notebook (Windows 7) mit in die Uni – ich spiele aber auch mit dem Gedanken, die Kombination iMac-iPad zu fahren.

    Aus dem Grund habe ich die gleiche Frage, die Tobias Raue schon am 26.07.2014 formuliert hat und würde mich auch über Tipps und Anregungen freuen:
    “Hat jemand Erfahrung mit einer Mac-iPad-Kombination”?

  7. Hallo,
    mit der Kombination arbeite ich seit etwa eineinhalb Jahren. Allerdings bearbeite ich die Dinge nicht mit den internen Programmen, sondern mit Evernote. Mit dem Cloudservice habe ich die Dinge so immer parat. iMac und iPad nutze ich eher deshalb, weil es mich seit dem Umstieg vor ein paar Jahren überzeugt hat (hauptsächlich, weil es funktioniert). Natürlich sind auch die Vorteile der Programme im App-Store ein guter, wenngleich ein sekundärer Grund. Hier zwei Links zu dem Thema:

    http://bobblume.de/2014/03/28/unterricht-mit-links-vorteile-von-evernote/

    http://bobblume.de/2014/11/13/evernote-und-der-digitale-lehrer/

  8. Hallo Marc,
    Ich nutze die von dir genannte Kombination schon seit ca. 3 Jahren.
    Der Kombination gesellt sich zuhause noch ein recht potenter Mac mini dazu, den ich für Videoschnitt, Bildbearbeitung und Tests unserer Schulserver-Lösung (paedML) verwende- nebenbei dient dieser zusammen mit einem NAS auch als Medienserver im Heimnetzwerk.
    Zu der Kombi iPad – MacBook Air (bei mir 11” 128er SSD und 8 GB RAM):
    -Bevor ich das MBA anschaffte, hate mich ausschließlich mein iPad im Unterricht begleitet und mir gedient als :
    Schüler-/Notenverwaltungsgerät, zur Digitalisierung von Schulunterlagen, für Hörverstehensaufgaben, als Recherchehilfe (Wörterbücher, Lexika etc.) und dem üblichen “Verwaltungskram” (Kalender, Aufgabenverwaltung (omnifocus) , Notizen (Evernote/ OneNote – ich kann mich immer noch nicht zwischen den beiden entscheiden…).
    Die anfänglich alleinige Nutzung des iPads in der Schule erwies sich für meine persönlichen Zwecke schnell als zu unflexibel, da ich z.B. gerne, etwa in Hohlstunden, Unterricht vorbereiten, Druckaufträge an den Kopierer schicken (ich arbeite inzwischen komplett digital) und einfach mein komplettes Material dabei haben wollte. Die Pflege der Schulhomepage war ein weiteres Argument.
    Deshalb das Macbook Air.
    Inzwischen nutze ich das iPad nur noch zum Lesen langer Texte, für Foto- und Videoaufnahmen (z.B. bei Experimenten, Besprechung von Schülerarbeiten), zur Notenverwaltung und ab und zu für das Erstellen einer kurzen PowerPoint/ Keynote durch Schüler im Unterricht.
    Den Rest erledigt das MBA, welches ab und an auch als AirPlay Mirroring Gerät (AirServer) für das iPad dient.
    Müsste ich mich zwischen den beiden Geräten für eines entscheiden, würde die Wahl ohne zu Zögern auf das MBA fallen.

    1. @Alex: Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Genau so etwas hab ich gebraucht :)
      Vielen Dank auch an all die anderen, die sich die Mühe gemacht haben, zu kommentieren oder mit weiterführenden Links ihren Teil dazu beizutragen.

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