⅓ frontal, ⅓ individualisiert, ⅓ kooperativ – Hilbert Meyer über Unterrichtsformen

  Hilbert Meyer hat der Süddeutschen Zeitung ein Interview gegeben, in dem er aus meiner Sicht sehr vernünftige und differenzierte Thesen vertritt. Unter anderem reduziert er die Komplexität der Unterrichtssituationen grob auf drei Formen: In meinem Buch unterscheide ich drei Grundformen des Unterrichts: die direkte Instruktion, was im Prinzip dem Frontalunterricht entspricht, den individualisierenden Unterricht, der insbesondere an Grundschulen als Wochenplanarbeit praktiziert wird, und den kooperativen Unterricht, etwa in Form von Projektarbeit. (Quelle) Das scheint mir eine sinnvolle Schematisierung zu sein. Zumal Meyer es für erstrebenswert hält, dass jede der drei Formen etwa zu einem Drittel praktiziert wird. Auch das Weiter lesen …

[Gelesen] Notari/Döbeli Honegger: Der Wiki-Weg des Lernens

Die Wiki-Grundidee ist im Kern wohl noch unbegriffen. Wie viele bahnbrechenden Erfindungen zuvor wird sie zwar beflissen genutzt, in ihren Dimensionen aber noch nicht erkannt. Beat Knaus: Wiki macht Schule: »Der Einsatz von Wikis im gymnasialen Deutschunterricht«, in: Notari/Döbeli Honegger (Hg.): Der Wiki-Weg des Lernens, 2013. Beat Knaus hat eines der Kapitel in dem Buch Der Wiki-Weg des Lernens geschrieben und man merkt seinem Text an, dass darin viel praktische Wiki-Erfahrung und gleichzeitig auch tiefgründiges Nachdenken über die didaktischen, technischen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Technologie zusammengeflossen sind. Sein Kapitel über den Einsatz von Wikis im Deutschunterricht an einem schweizer Gymnasium Weiter lesen …

Erfahrungen mit Wikis im Unterricht – Teil 2: Projektunterricht, Mittelstufe

Vor etwa einem Jahr habe ich zum ersten Mal ausführlich über meine Erfahrungen mit Wikis im Unterricht berichtet. Inzwischen habe ich auch intensiv mit Mittelstufengruppen in Naturwissenschaft und Technik (NwT) mit Wikis gearbeitet. Hier also nun Teil 2 der bisherigen Wiki-Erfahrungen. In welchem Kontext wurden die Wikis eingesetzt? Die folgenden Ergebnisse stammen ausschließlich aus dem NwT-Unterricht der Stufen acht und neun am Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Unterricht ist stark projektorientiert: Nach einer Einführungsphase, bei der gemeinsam fachinhaltliche und fachmethodische Grundlagen erarbeitet werden folgt die Projektphase, in der die Schüler über mehrere Wochen hinweg eigenständig und selbstorganisiert in Gruppen von drei Weiter lesen …

Every kid needs a champion

Mal wieder etwas zur Inspiration und zum Nachdenken über die Lehrerrolle. Mal so in den Raum geworfen: Als »Lernbegleiterin« würde sich Rita Pierson sicher nicht verstehen – und das ist auch mir zu passiv. Wir begleiten nicht nur, wir haben viel mehr Einfluss als dieses Wort suggeriert – teilweise im Guten und teilweise im Schlechten. Diesen Einfluss zu ignorieren oder aktiv zu verneinen, hilft nicht weiter.  

Erfahrungen mit Wikis im Unterricht

Vor einigen Monaten hat der erste Neigungskurs Geographie Abitur gemacht, mit dem ich konsequent zwei Jahre lang ein Kurswiki geführt habe. Aktuell unterrichte ich noch zwei laufende Kurse mit einem Kurswiki, außerdem benutze ich mit einigen NwT-Gruppen Wikis zur Zusammenarbeit in den Projekten. Ich möchte daher hier einmal einige Erfahrungen zusammentragen, die sich in den vergangenen zwei Jahren bezüglich der Unterrichtsarbeit mit Wikis ergeben haben. Warum mit Wikis arbeiten? Für meine Schüler habe ich die wichtigsten Gründe notiert, warum wir mit einem Wiki arbeiten. Diesen Text gebe ich den Schülern zu Beginn der Wiki-Arbeit zu lesen und bespreche ihn dann Weiter lesen …

Carol Dweck: Mindset

Wer schon ein Mal in einer Notenkonferenz war, kennt wahrscheinlich die Situation, dass dort Dinge über die Leistungen und das Verhalten eines Schülers berichtet werden, die so gar nicht zu dem passen wollen, was man selbst von diesem Schüler kennt. Bei der Suche nach Erklärungen für solche Unterschiede kommt man unter Umständen auch zu der Erkenntnis, dass offenbar die Art, wie man selbst mit dem Schüler umgeht und welches Bild man von ihm hat, einen erheblichen Einfluss darauf haben, welche Leistungen dieser erbringt (und wie er sich verhält, aber dieser Aspekt ist weniger »erstaunlich«). Es gibt im schulischen Kontext immer Weiter lesen …

Wissen, wie man’s macht

Maik Riecken konstruiert eine gelungene Metapher für verschiedene Ansätze, im Bildungssytem innovativ zu sein: Wasmanie ist einer davon. Handwerk der andere. Lesenswert. Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es. Erich Kästner Außerdem berichtet Maik in den Verlorenen Links (Punkt 2) davon, dass der Pisaversteher weiß, wie „gute Schule“ geht (viele andere meinen das auch zu wissen) – dass „gute Schule“ aber trotzdem nicht realisiert wird. Dieses Paradox kennt man aus vielen (Bildungs)Bereichen. Maik erwähnt den Fachleiter, der weiß wie eine gute Stunde aussieht, aber Schwierigkeiten hat, die Kriterien zu nennen. Ich erinnere mich an einen Fachleiter, der ebenfalls in den Weiter lesen …

Lese- und Denkstoff zum Jahreswechsel

Zum Jahreswechsel mag sich mancher Gedanken machen über das eigene Tun des vergangenen Jahres und Pläne für das kommende Jahr schmieden. Hier sind einige Anregungen. Taylor Mali: What Teachers Make I make a goddamn difference – now, what about you? Taylor Mali Auch an sich selber denken Eure Oberen kümmert nicht, ob ihr Freude am Beruf habt. Die müsst ihr euch schon immer wieder selber schaffen. Gerhard Sennlaub Gerhard Sennlaub macht sich Gedanken über Lehrers Eigennutz. Über gute Lehrer reden Auch die guten Lehrer sind nicht perfekt. Manchmal sind sie genervt, manchmal platzt ihnen der Kragen, manchmal sind sie frustriert, manchmal Weiter lesen …

Was Schüler (mit Interesse und Selbstbestimmung) leisten können

Im Fach Naturwissenschaft und Technik führen wir an unserer Schule in Klasse 10 zum Abschluss der »NwT-Laufbahn« der Schüler (in der Kursstufe gibt es noch kein NwT) ein großes und sehr frei gehaltenes Projekt zum Thema ›Sonne‹ durch. Darüber hinaus wird in der Regel eine Klassenarbeit als »freie Arbeit« geschrieben, bei der die Schüler sowohl das Thema als auch die Form selbst wählen dürfen (hier die möglichen Formen). Im konkreten Fall war die Vorgabe, dass die Arbeit im weitesten Sinne etwas mit den Thema »Sonne« zu tun haben muss. Es kommt regelmäßig vor, dass bei dieser »freien Klassenarbeit« Spitzenleistungen erbracht Weiter lesen …

Vergessene Kosten – bei Software und beim Lernen

Patrick Rhone schreibt in seinem Beitrag The forgotten cost of features über das Hinzufügen von Funktionen (features) bei Software und anderen Gebrauchsgegenständen: A perfectly blank sheet of white paper is a tool of infinite possibility. For input you could use a pencil, a pen, a crayon, a marker, a stamp, a brush or more. You could use all of those at once. You can write or draw or paint in any direction. Even multiple directions on the same sheet. You can use any color you want. How you enter data onto it and how that information is structured seems almost Weiter lesen …

Was ist Autorität?

Um diese Frage geht es in einem interessanten Interview mit dem Pädagogikprofessor Roland Reichenbach in der ZEIT. Hier (in aller Kürze und unkommentiert) einige Aussagen Reichenbachs, die ich bemerkenswert oder diskussionswürdig finde. Dieses Gefühl – ernst genommen zu werden –, ist [für die Anerkennung von Autorität] von fundamentaler Bedeutung. Quelle Man redet immer dann von der Lehrerpersönlichkeit, wenn man nicht mehr weiter weiß. Alle Versuche von Erziehungswissenschaft und Psychologie, über die Persönlichkeit idealer oder besonders »guter Lehrer« Aussagen zu machen, sind mehr oder weniger gescheitert. […] Natürlich gibt es den charismatischen Pädagogen. Er ist aber die Ausnahme. Mehrfach wurde versucht, Weiter lesen …

Das Netz und wie man damit umgehen kann oder soll

In den letzte Wochen haben sich einige Autoren mit der Frage beschäftigt, wie die „junge Generation“ mit dem Netz umgeht. Auslöser war ein SPIEGEL-Artikel mit dem Titel ‚Null Blog‘, der argumentiert, dass es gar keine „Netzgeneration“ gebe, sondern dass das Netz im Alltag der Jugendlichen eine eher marginale Rolle spiele. Zwei sehr lesenwerte Beiträge zum Thema stammen von René Scheppler: Ja wo surfen sie denn und Torsten Larbig: Das Netz, seine Funktionen und die ‚Null Blog‘-Debatte. In diesem Beitrag möchte ich drei Aspekte aufgreifen, die diese Debatte streifen: Ist die Unterscheidung in digital natives und digital immigrants sinnvoll und wie Weiter lesen …

[Top-Tweets] 3 Twitter Beiträge und was ich aus ihnen gelernt habe

Ich habe bereits über meine Twittererfahrungen berichtet. Dieser Beitrag soll anhand von Beispielen zeigen, warum Twitter für mich wertvoll ist. Balance of Knowledge and Skill Der Tweet verweist auf einen Blog-Beitrag: eine gute Diskussion zur der Frage nach der Wichtigkeit von Faktenwissen vs. Methodenwissen. Der Beitrag ist ein Kommentar zu Making the Shift, Part 1: No More Objectives. Was habe ich gelernt? — Zum einen ist das ein Thema, das mich fortwährend beschäftigt. Zum anderen ist es für mich interessant zu sehen, dass man in den USA offenbar ebenfalls heftig darüber streitet und dort scheinbar gerade das Faktenwissen höher im Weiter lesen …

Erste Schritte mit Lernen durch Lehren (LdL)

Nach der Inspiration durch Christian Spannagel und zahlreichen Twitter-Unterhaltungen in den letzten Tagen habe ich heute zum ersten Mal LdL (Lernen durch Lehren) selbst im Unterricht ausprobiert. Zielsetzung der Stunde Die konkrete Unterrichtssituation war eine Doppelstunde in der zwölften Klasse Neigungskurs Erdkunde (vierstündig, 19 Schüler). Wir hatten in den vergangenen Wochen ein Mini-Projekt zum Thema ‚Risiken der Erdölförderung‘ bearbeitet. Die Schüler hatten zu vier verschiedenen Themen recherchiert und knappe Facharbeiten verfasst. Jeder kannte sich daher in einer bestimmten Weltregion genauer aus und hatte die spezifischen Probleme dieser Region im Detail erarbeitet. Mein Ziel für die heutige Stunde war, die übergreifenden Weiter lesen …

Nicht missionieren – neugierig machen

Christian Spannagel wurde zum Educamp von Lutz Berger interviewt und wie Herr Larbig auch, finde ich in seinen Aussagen einige meiner eigenen Einsichten wieder. Es kommt gar nicht so sehr darauf an, andere missionieren zu wollen oder überzeugen zu wollen, sondern es ist viel wichtiger, es einfach zu tun und zu machen und als Beispiel im Prinzip zu dienen oder Modelle zu geben, wie man es selbst macht und die anderen neugierig zu machen. Also: Einfach tun, machen und andere neugierig zu machen. Eine weitere Aussage möchte ich hervorheben: Wir scheren uns nicht um irgendwelche Probleme die kommen könnten. Also Weiter lesen …

Did you know – Shift happens

Vor einigen Tagen bin ich zum wiederholten Mal auf das Video Shift Happens aufmerksam geworden und halte es für wichtig … Sich als Lehrer und als Eltern der dargestellten Entwicklungen bewusst zu sein. Über die im Video gestellte Frage zu diskutieren: What does it all mean? – Mit Kollegen, der Schulleitung, Schülern, Eltern, der eigenen Familie, etc. Unterricht Für den Einsatz im Unterricht habe ich zunächst mit Overstream einige der Vokabeln erklärt und per Untertitel eingebaut. Hier das so bearbeitete Video: Hintergrund und Material Die Präsentation wurde ursprünglich für das Kollegium der Arapahoe Highschool erstellt: Details über die Entstehung und Weiter lesen …

Medien im Unterricht – eine Diskussion

Herr Larbig hat einen interessanten Beitrag über Medien im Unterricht verfasst, in dem er wiederum auf einen Artikel von Fontanefan reagiert. Ich möchte hier im Sinne einer Diskussion einige Gedanken aufgreifen und kommentieren. Schon der Begriff „Power-Point-Präsentation“ ist nämlich Werbung, da damit ein proprietäres Produkt zum „Standard“ erhoben wird und z.B. die Präsentationsmöglichkeiten im Bereich der OpenSource-Software ausgeblendet werden. Diesen Punkt möchte ich unterstreichen. Oft genug wird der Begriff sogar noch verkürzt: „Wir erstellen eine Powerpoint“. Ich halte es für eine zentrale Aufgabe der Medienpädagogik, die Botschaft in den Vordergrund zu stellen und erst im zweiten Schritt eine reflektierte Auswahl Weiter lesen …

Gleichgültigkeitsliberalismus

Es hilft alles nichts: Wir müssen uns neben die Jugendlichen setzen und uns den ganzen Müll ansehen, den sie sich einverleiben und verbreiten, und wir müssen ihnen den Respekt entgegenbringen, ihnen zu sagen, dass es Müll ist. Und wenn es nötig ist, müssen wir bis drei Uhr morgens mit ihnen darüber streiten. Nur dann besteht die Chance, dass nicht alles so bleibt, wie es ist, in dieser Gesellschaft. (Sekunde der Stille) Sehr guter Artikel von Susanne Gaschke in der ZEIT.  

Geographie unterrichten lernen

… ist der Titel eines Fachdidaktikbuches, das von Hartwig Haubrich herausgegeben wird. Früher hieß das Buch „Didaktik der Geographie konkret“. Die Wortwahl des neuen Titels ist erfrischend klar und passt damit zum Buch: es führt präzise und anschaulich durch alle wichtigen Bereiche des Geographieunterrichts und liefert eine Menge Anregungen, wie dieser sinnvoll gestaltet werden kann. Der Aufbau ist vorbildlich: jeweils eine Doppelseite handelt einen Teilaspekt ab, die linke Seite enthält den klar formulierten Informationstext, die rechte zeigt illustrierende Grafiken oder stellt dem Leser Übungsaufgaben. Damit hebt sich das Buch erfreulich von vielen anderen Fachdidaktikbüchern ab, in denen sich die Autoren Weiter lesen …

Media literacy …

… ist das Thema zweier Beiträge bei teachers.tv. Discussion of the media experts What are the benefits, opportunities and pitfalls of the digital explosion for education, and how does media literacy fit in? Students share their experiences and ideas KS4 students from Parkside Community College in Cambridge share their interests and experience of the internet, social networking, gaming, music, films, TV and culture. Parkside has been a media specialist college for the last 15 years. The school’s students share their cultural understanding, creative progression and critical understanding, explaining how they use digital technology both at home and in school.