Der Klimawandel betrifft uns in vielerleich Hinsicht: Unser gesamtgesellschaftliches Konsumverhalten ist eine seiner Ursachen, unsere individuellen Gewohnheiten können positiver oder negative Beiträge dazu sein, seine Konsequenzen können für uns direkt spürbar sein, wenn wir z.B. in sommerlichen Hitzewellen schwitzen oder in nassen, milden Wintern den Schnee vermissen. Wie können wir mit dem Klimawandel umgehen?
Kurz gesagt gibt es zwei Ansätze:
- Einerseits sollten wir versuchen, mit unserem Verhalten möglichst wenig zur Erhöhung der globalen Mitteltemperatur beizutragen, sprich: Wir sollten uns klimafreundlich verhalten. Diesen Aspekt nennt man Mitigation.
- Andererseits sollten wir die potentiellen Konsequenzen des Klimawandels in unserer Region kennen und uns auf diese vorbereiten. Diesen Aspekt nennt man Adaptation.
Die beiden Ansätze werden in dem Buch „Zwei Grad mehr in Deutschland“ anschaulich erklärt, mein Video dazu fasst sie ebenfalls zusammen (siehe dort). Die konkret zu erwartenden Konsequenzen für Deutschland werden in dem Buch ebenfall angesprochen und in den erzählten Schluss-Szenarien kann man gute Ideen erhalten, welche Anpassungen (Adaptation) man auch als Einzelperson vorbereiten kann.
Im Folgenden soll es aber um die Mitigation gehen, um klimafreundliches Verhalten. Mir scheint, dass das eher eine Lebenseinstellung als ein Set von kurzfristigen Maßnahmen ist. Denn unser Alltag ist sehr komplex und man wird wohl selbst bei intensiver Bemühung immer wieder feststellen, dass man in diesem oder jenem Bereich bisher noch gar nicht über die „Klimakonsequenzen“ nachgedacht hat. Aber auch kleine Schritte, millionenfach multipliziert, sind wichtige Beiträge.
Ein guter Start, um einzuschätzen, wie sich das eigene Verhalten auf das Klima auswirkt, ist die Analyse des eigenen CO2-Fußabdrucks. Das ist ein Maß dafür, wie „CO2-intensiv“ man lebt. Um das zu quantifizieren, gibt es diverse „CO2-Rechner“ im Netz, zum Beispiel auch den CO2-Rechner des Umweltbundesamts. Wenn man diesen benutzen will, sollte man etwas Zeit mitbringen und z.B. die Stromrechnungen parat haben sowie einige andere Unterlagen, in denen der eigene Ressourcenverbrauch zum Ausdruck kommt. Diese Analyse ist also nicht für „mal eben schnell“, sondern erfordert ein wenig Vorbereitung. Dafür hat man hinterher schon einige Anhaltspunkte, an welchen Stellschrauben man drehen kann. Einen ersten kurzen Einblick gibt der WDR-Video-Beitrag Die persönliche CO2-Bilanz – ein Selbstversuch.Es gibt auch einige Übersichten zu dem Thema, z.B. der Beitrag Klimaneutral leben – Stellschrauben im Alltag des Umweltbundesamts.
Eine klimaneutrale Gesellschaft ist kein abstraktes Ziel, sondern wird unser Leben in einzelnen Bereichen grundlegend verändern. Immer mehr Menschen setzen einzelne Bausteine bereits um und engagieren sich für ein klimaneutrales Leben in Deutschland.
Die wichtigsten Stellschrauben, die den persönlichen CO2-Ausstoß bestimmen, sind im Bereich Mobilität die Zahl der Fernreisen, die zurückgelegten Autokilometer und der Kraftstoffverbrauch des Autos. Im Bereich Wohnen kommt es vor allem auf die Größe der Wohnfläche und den Dämmstandard in Bezug auf den Heizenergieverbrauch an.
Auch was wir essen, hat Einfluss auf den CO2-Ausstoß. Tierische Produkte wie Fleisch, Käse oder Butter sind mit besonders hohen Emissionen verbunden. Die durchschnittliche Verzehrmenge an Butter verursacht zum Beispiel rund 160 Kilogramm CO2 pro Jahr, während der Wert bei Kartoffeln nur bei 13 Kilogramm CO2 pro Jahr liegt. Durch die Umstellung auf Bioprodukte lassen sich zudem knapp 20 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. (Quelle)
Wer dazu detailliertere Informationen möchte, kann sich die Broschüre „Klimaneutral leben“ anschauen.