Gleichgültigkeitsliberalismus

Es hilft alles nichts: Wir müssen uns neben die Jugendlichen setzen und uns den ganzen Müll ansehen, den sie sich einverleiben und verbreiten, und wir müssen ihnen den Respekt entgegenbringen, ihnen zu sagen, dass es Müll ist. Und wenn es nötig ist, müssen wir bis drei Uhr morgens mit ihnen darüber streiten. Nur dann besteht die Chance, dass nicht alles so bleibt, wie es ist, in dieser Gesellschaft. (Sekunde der Stille) Sehr guter Artikel von Susanne Gaschke in der ZEIT.  

Bewertung von Bewertungen

Wo liegen nach [sic] die Tücken einer Bewertung von Unterricht? Die Wahrnehmung von Unterricht ist immer auch eine Frage der Perspektive. Lehrer haben einen anderen Blick auf die Qualität von Unterricht als die Schüler oder die Schulbehörde. Bewertet werden darf zudem nicht nur die Oberfläche des Unterrichts, sondern auch die Tiefenschichten. Also: Wie verstehensorientiert ist ein Unterricht? Wird Anstrengung belohnt? Werden Schwächere beim Lernen unterstützt? Das alles ist wichtiger als die Anzahl der Theater- und Sportprojekte oder der Umfang der Computerausrüstung, die die Schule zwar nach außen hin in ein gutes Licht rücken, aber über die Unterrichtsqualität gar nichts sagen. Weiter lesen …

Das finnische Erfolgsgeheimnis …

… ist der Titel eines Interviews mit Anne Overesch in der ZEIT. Frau Overesch hat für ihre Doktorarbeit die finnische und die deutsche Schulpolitik miteinander verglichen. Ihre Aussagen unterscheiden sich erfreulich vom verbreiteten Bildungskrakehlen (“… daher fordern wir …“, „… hier zeigt sich ganz klar …“) — unter anderem, weil sie immer wieder relativiert und auf den gesellschaftlichen und sozialen Kontext als Einflussfaktoren des Bildungswesens hinweist. Das finnische Erfolgsgeheimnis  

Did you know?

Did you know? ist der Titel einer Präsentation über die Zukunft von Bildung und Schule. — Wie müssen Bildung und Schule aussehen, um Kinder heute adäquat auf die Herausforderungen vorzubereiten, mit denen sie konfrontiert sein werden? Interessant und anregend. Näheres bei Shift Happens.  

Gut investierte Zeit

Wenn der Arbeitsaufwand für die Schule zunimmt, reagieren viele Eltern und Schüler damit, Freizeitaktivitäten zu reduzieren: Klavierstunden streichen, kein Fußball mehr, nicht mehr reiten. Das ist keine gute Idee. Wer sich und seinen Arbeitstag als Erwachsener schon mal kritisch analysiert hat, weiß um den Wert solcher Aktivitäten. Sie machen den Kopf frei, „füllen die Akkus wieder auf“, geben neue Energie für die Arbeit oder die Schule. Natürlich „kosten“ sie auch Zeit, doch die ist gut investiert. Nach zwei Stunden Ausgleich durch Sport oder Musik ist man deutlich leistungsfähiger als wenn man die ganze Zeit über an der Arbeit geblieben wäre. Weiter lesen …

I make a difference — what about you?

Durch Beiträge von Max Müller und Eva Vieth auf der enpaed Mailingliste bin ich auf ein mitreißendes Video von Taylor Mali aufmerksam geworden. Taylor Mali (who was born on March 28, 1965) is a teacher and poet. Generally considered to be the most successful poetry slam strategist of all time, […] Mali was one of the original poets to appear on the HBO original series „Russell Simmons Presents Def Poetry.“ […] A native of New York City and vocal advocate of teachers and the nobility of teaching, Mali himself spent nine years in the classroom teaching everything from English and Weiter lesen …

Computer im Klassenzimmer

Computer haben nichts im Klassenzimmer verloren, sagt Clifford Stoll. An anderer Stelle wird die Nutzung von Computern für die Bildung propagiert und mit positiven Beispielen belegt. Immer wieder wogt die öffentliche Diskussion zwischen Heilsversprechen und Hiobsbotschaften hin und her. Glücklicherweise gibt es auch differenzierte Stimmen und eine aufgeklärte Diskussion. The Economist hat nun eine formale Debatte im Stil der traditionellen debating societies eröffnet mit der proposition „This house believes that the continuing introduction of new technologies and new media adds little to the quality of most education.“ Die Besetzung sowohl der Pro- als auch der Contra-Seite ist erstklassig und die Weiter lesen …

Schlechtes Zeugnis für Schulbücher?

Die Stiftung Warentest hat deutschen Schulbüchern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. In den gestesteten Geschichts- und Biologiebüchern träten sowohl inhaltliche als auch didaktische Fehler gehäuft auf, so dass nur wenige Bücher uneingeschränkt zu empfehlen seien. Ich habe des Test nicht ausführlich gelesen — schon deshalb nicht, weil ich solche Tests von „unabhängigen Experten“ für nur mäßig aussagekräftig halte. Die Stellungnahme des Verbandes der Bildungsmedien lässt außerdem darauf schließen, dass auch beim Test selbst Fehler gemacht wurden, derer man sich zumindest bewusst sein sollte, wenn man sich ein Urteil über die Qualität der Schulbücher bilden möchte.