Differenzierte Benotung von Gruppenergebnissen im Projektunterricht

In Naturwissenschaft und Technik (NwT) unterrichte ich seit Jahren Lerngruppen im Projektunterricht. Die Zielsetzung des Faches ist es unter anderem, den Schülern eine Erfahrung zu ermöglichen, die in der heutigen Berufswelt – nach Allem, was ich weiß – Standard ist, in der Schule aber kaum vorkommt: Eine vorgegebene Aufgabe in einer festgelegten Zeit mit den vorhandenen Ressourcen (Menschen und Material) zu realisieren und dabei als Kleingruppe kreative Lösungsmöglichkeiten zu finden und umzusetzen. Kontext Aufgrund die naturwissenschaftlich-technischen Ausrichtung wird der Kern eines Projekts in der Regel von den Lehrern vorgegeben1. Es geht z.B. darum, neben den für Projekte charakteristischen Arbeitsmethoden und Kompetenzen auch Weiter lesen …

Feedback, lernen, wachsen dürfen

Durch Lisa Rosa bin ich heute auf ein Video aufmerksam geworden, das es meines Erachtens wert ist, große Verbreitung in der Lehrerschaft zu finden. Ron Berger from Expeditionary Learning demostrates the transformational power of models, critique, and descriptive feedback to improve student work. Here he tells the story of Austin’s Butterfly. 1st grade students at ANSER Charter School in Boise, ID, helped Austin take a scientific illustration of a butterfly through multiple drafts toward a high-quality final product. Expeditionary Learning: Austin’s Butterfly: Building Excellence in Student Work – Models, Critique, and Descriptive Feedback CC BY-ND 3.0 Ich finde es absolut Weiter lesen …

Visualisierung eines Fragenzirkels zur Erarbeitung einer Problemstellung

Unsere Schüler im Seminarkurs »Wissenschaft und Religion« arbeiten sich gerade langsam zu ihren Facharbeitsthemen vor. Das ist ein steiniger Weg, denn es ist nicht leicht, problemorientierte Themen zu formulieren, die einerseits genügend »hergeben«, um sinnvoll bearbeitet zu werden und andererseits nicht zu weit gefasst sind. Eine große Hilfe bei diesem Arbeitsschritt war uns der Fragenzirkel zur Erarbeitung einer Problemstellung zu einem Thema, den Gert Egle auf teachsam veröffentlicht hat. Um den Ablauf für die Schüler noch etwas klarer zu machen, habe ich diesen visualisiert. Die folgende Grafik veröffentliche ich hier mit der freundlichen Erlaubnis von Gert Egle. Download in verschiedenen Weiter lesen …

[Gelesen] Notari/Döbeli Honegger: Der Wiki-Weg des Lernens

Die Wiki-Grundidee ist im Kern wohl noch unbegriffen. Wie viele bahnbrechenden Erfindungen zuvor wird sie zwar beflissen genutzt, in ihren Dimensionen aber noch nicht erkannt. Beat Knaus: Wiki macht Schule: »Der Einsatz von Wikis im gymnasialen Deutschunterricht«, in: Notari/Döbeli Honegger (Hg.): Der Wiki-Weg des Lernens, 2013. Beat Knaus hat eines der Kapitel in dem Buch Der Wiki-Weg des Lernens geschrieben und man merkt seinem Text an, dass darin viel praktische Wiki-Erfahrung und gleichzeitig auch tiefgründiges Nachdenken über die didaktischen, technischen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Technologie zusammengeflossen sind. Sein Kapitel über den Einsatz von Wikis im Deutschunterricht an einem schweizer Gymnasium Weiter lesen …

[Gelesen] Richard Feynman: The pleasure of finding things out

Richard Feynman war ein großer Physiker und ein vielseitig interessierter, facettenreicher Mensch, der sein Leben lang versucht hat, »möglichst viel über die Welt herauszufinden.« In einem schönen kleinen Buch sind einige seiner Vorträge, Interviews und Texte zusammen getragen. Ich habe des Buch bei ZUMbuch unter dem deutschen Titel besprochen: Richard Feynman: Es ist so einfach. Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken * * * Es gibt im Netz eine Menge toller Videos über Feynman. Das BBC-Interview, das dem Buch seinen Namen gab, ist in voller Länger erhältlich: Feynman: The Feynman Series (ab 1:45) Sowohl das Buch als auch die Videos sind Weiter lesen …

The most astounding fact about the universe

Neil deGrasse Tyson ist Direktor des Hayden Planetariums in New York. Er wurde vor einiger Zeit einmal von TIME-Magazine im Format 10 Questions interviewt (dabei können Leser Fragen einreichen). Eine Frage lautete: What ist the most astounding fact you can share with us about the Universe? Tysons Antwort ist sehr faszinierend und sie eröffnete mir Einsichten, von denen ich davor nicht mal geträumt hatte: Man kann zusammenfassend sagen, dass wir aus »Sternenstaub« bestehen. The most astounding fact is the knowledge that the atoms that comprise life on Earth. The atoms that make up the human body are traceable to the Weiter lesen …

Erfahrungen mit Wikis im Unterricht – Teil 2: Projektunterricht, Mittelstufe

Vor etwa einem Jahr habe ich zum ersten Mal ausführlich über meine Erfahrungen mit Wikis im Unterricht berichtet. Inzwischen habe ich auch intensiv mit Mittelstufengruppen in Naturwissenschaft und Technik (NwT) mit Wikis gearbeitet. Hier also nun Teil 2 der bisherigen Wiki-Erfahrungen. In welchem Kontext wurden die Wikis eingesetzt? Die folgenden Ergebnisse stammen ausschließlich aus dem NwT-Unterricht der Stufen acht und neun am Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Unterricht ist stark projektorientiert: Nach einer Einführungsphase, bei der gemeinsam fachinhaltliche und fachmethodische Grundlagen erarbeitet werden folgt die Projektphase, in der die Schüler über mehrere Wochen hinweg eigenständig und selbstorganisiert in Gruppen von drei Weiter lesen …

Every kid needs a champion

Mal wieder etwas zur Inspiration und zum Nachdenken über die Lehrerrolle. Mal so in den Raum geworfen: Als »Lernbegleiterin« würde sich Rita Pierson sicher nicht verstehen – und das ist auch mir zu passiv. Wir begleiten nicht nur, wir haben viel mehr Einfluss als dieses Wort suggeriert – teilweise im Guten und teilweise im Schlechten. Diesen Einfluss zu ignorieren oder aktiv zu verneinen, hilft nicht weiter.  

Vermischte Links

Wenig Zeit zum Bloggen gerade, aber einige interessante Artikel sind mit in letzter Zeit untergekommen. Marco Maurer berichtet in der ZEIT davon, wie es für ihn war, sich als Arbeiterkind durch das deutsche Bildungssystem zu kämpfen. Gut geeignet, um sich als Lehrer ins Gedächtnis zu rufen, wie weitreichend unsere Beurteilungen (oder sollte man sagen »Urteile«) mitunter sein können. Spektrum.de hat Johannes Streif zum Thema ADHS interviewt. Der Vorsitzende von ADHS Deutschland e.V. betont: ADHS ist keine Modekrankheit und gibt ausgewogene und fundierte Einblicke in die Hintergründe des Krankheitsbildes und der Therapie. Auch hier kommen wieder soziale Unterschiede wie im oben Weiter lesen …

[Mac + Schule] Mit Keyboard Maestro (fast) beliebige Aufgaben automatisieren

Gestern kam auf Twitter die Rede auf Keyboard Maestro. Keyboard Maestro ist ein Automatisierungsprogramm für den Mac, das so genannte »Makros« nutzt, um praktisch beliebige Arbeitsaufläufe am Mac automatisiert ablaufen zu lassen. Es ist nicht ganz einfach zu beschreiben, was Keyboard Maestro »ist« oder was man damit machen kann, denn das Programm ist so unglaublich vielseitig, dass ich nach zweieinhalb Jahren der Benutzung immer noch fast jede Woche neue Ideen für seinen Einsatz finde. Ich will daher hier einen kurzen Überblick über mögliche Zugänge zu Keyboard Maestro (im Folgenden »KM«) geben und einige meiner Makros vorstellen. (Die Makros können unter Weiter lesen …

Constanze Kurz, Frank Rieger: Die Datenfresser – Datenschutz als Schullektüre

Kaum ein Schüler an einer weiterführenden Schule ist nicht in einem sozialen Netzwerk angemeldet. Die meisten Lehrer und Eltern sehen das durchaus kritisch, wenn auch oft nur diffus. Wenn man darüber diskutiert, ist das Hauptargument meist der ominöse Personalchef, der irgendwann bei einer Bewerbung mal was finden könnte, was den sich bewerbenden Schüler in einem schlechten Licht erscheinen lassen könnte. Kein sehr überzeugendes Szenario, zumal meiner Erfahrung nach die meisten Schüler inzwischen grundlegende Privatsphäre-Einstellungen einhalten, so dass ihre Profile nicht komplett öffentlich sind. Datenschutz und Privatsphäre sind Konzepte, die für junge Menschen erfahrungsgemäß abstrakt sind und deren Bedeutung sie nur Weiter lesen …

Erfahrungen mit Wikis im Unterricht

Vor einigen Monaten hat der erste Neigungskurs Geographie Abitur gemacht, mit dem ich konsequent zwei Jahre lang ein Kurswiki geführt habe. Aktuell unterrichte ich noch zwei laufende Kurse mit einem Kurswiki, außerdem benutze ich mit einigen NwT-Gruppen Wikis zur Zusammenarbeit in den Projekten. Ich möchte daher hier einmal einige Erfahrungen zusammentragen, die sich in den vergangenen zwei Jahren bezüglich der Unterrichtsarbeit mit Wikis ergeben haben. Warum mit Wikis arbeiten? Für meine Schüler habe ich die wichtigsten Gründe notiert, warum wir mit einem Wiki arbeiten. Diesen Text gebe ich den Schülern zu Beginn der Wiki-Arbeit zu lesen und bespreche ihn dann Weiter lesen …

Digitale Abbildungen verstehen

Wenn man mit Schülern mit digitalen Medien arbeitet, ergibt sich bald die Notwendigkeit, Fotos oder andere Abbildungen in ein Wiki, ein Blog oder Ähnliches einzufügen. Meiner Erfahrung nach verwenden die Schüler die Abbildungen in der Regel in der Form, in der sie vorliegen: Z.B. werden digitale Fotos oft mit einer Bildgröße verwendet, die für die Anzeige im Web viel zu groß ist oder es werden Thumbnails aus der Bildersuche eingebunden, auf denen kaum etwas zu erkennen ist, weil sie nur 200 Pixel breit sind. Es liegt also nahe, dass Schüler verstehen sollten, wie digitale Abbildungen funktionieren, welche Größen sinnvoll sind Weiter lesen …

Carol Dweck: Mindset

Wer schon ein Mal in einer Notenkonferenz war, kennt wahrscheinlich die Situation, dass dort Dinge über die Leistungen und das Verhalten eines Schülers berichtet werden, die so gar nicht zu dem passen wollen, was man selbst von diesem Schüler kennt. Bei der Suche nach Erklärungen für solche Unterschiede kommt man unter Umständen auch zu der Erkenntnis, dass offenbar die Art, wie man selbst mit dem Schüler umgeht und welches Bild man von ihm hat, einen erheblichen Einfluss darauf haben, welche Leistungen dieser erbringt (und wie er sich verhält, aber dieser Aspekt ist weniger »erstaunlich«). Es gibt im schulischen Kontext immer Weiter lesen …

Sollten Schüler Lehrer mögen?

Should I care if my students like me? ist ein lesenswerter Artikel von Michael Kaechele. Ich stimme seiner Hauptaussage voll zu: So I will go so far as to argue that making sure we have positive relationships with students is the most important and long-lasting part of our jobs. Will every student like us? Probably not, but we should try to build relationships with every student and impart love and confidence into their lives. inquiryblog.wordpress.com Und auch der Nachsatz verdient Beachtung: So Mr. Politician, #standardizethat inquiryblog.wordpress.com Should I care if my students like me?  

Horizonterweiterung und Berufsorientierung mit Blogs

In den letzten Jahren habe ich enorm viel dadurch gelernt, dass ich Blogs lese und selbst blogge. Inzwischen würde ich sagen, dass der Großteil meiner beruflichen Weiterbildung in Form von informellem Lernen auf bildungsorientierten Blogs stattfindet. Formale Fortbildungen geben mir dagegen nur selten wirklich relevante Anstöße. Da es inzwischen praktisch zu jeder beruflichen Ausrichtung Blogs gibt, liegt es nahe, auch Schüler an diese reiche Ressource heranzuführen. Den entscheidenden Anstoß dafür gab ein Tweet von Thomas Rau, den ich schon vor über einem Jahr gelesen, zwar nicht weiter »bearbeitet«, aber dennoch im Hinterkopf gespeichert hatte. Meine Schüler, die Staatsanwälte werden wollen, Weiter lesen …

Blogparade: Reflektierende Praktiker

Herr Larbig fragte in die Runde, wie Lehrpersonen ihre berufliche Praxis reflektieren und rief zu einer Blog-Parade auf. Hier mein Beitrag dazu. * * * Zunächst: Meine Praxisreflexion ist kein systematischer, regelmäßig »eingebauter« Teil meiner Arbeitswoche und auch nicht mit einem bestimmten »Hauptinstrument« verbunden, wie das Torsten Larbig in seinem Tweet zum Thema angedeutet hatte: Frage an LehrerInnen: Wer führt zur Unterstützung eigener Praxisreflexion ein Arbeitsjournal? Oder: Wie sieht eure ReflexionsROUTINE aus? — herrlarbig (@herrlarbig) August 6, 2012 Ich denke in verschiedenen Kontexten über meine Arbeit nach (sowohl über den Unterricht als auch über Verwaltungsaufgaben, Konferenzen etc.). Oftmals ist das Weiter lesen …

Unterrichtsmaterialien zu Privatsphäre und Datenschutz – Feedback gewünscht

An unserer Schule haben sich einige Kolleginnen und Kollegen zusammen getan, um gemeinsam die Inhalte für den Medienunterricht zu strukturieren und ggf. Neue zu erstellen. Ich war dabei unter anderem für das Thema »Privatsphäre und Datenschutz« zuständig und habe die Materialien dazu in meinem Unterrichtswiki erarbeitet. Ein erste Fassung dieser Unterrichtsmaterialien ist nun so weit fertig gestellt, dass ich sie gerne zur Diskussion stellen möchte. Privatsphäre und Datenschutz Einige Hinweise Ich habe versucht, eine sinnvolle Auswahl an Themen zu erarbeiten. Mich würde unter anderem interessieren, ob aus Eurer Sicht etwas Essentielles fehlt. An vielen Stellen könnte man die Inhalte noch Weiter lesen …

Science only adds to the beauty of the world

Sehr schöne Sätze – wie ich finde – von Richard Feynman darüber, wie Naturwissenschaft den Zauber der Welt noch größer macht. Ein Zitat daraus, das mich besonders anspricht: I can live with doubt and uncertainty and not knowing. I think it’s much more interesting to live not knowing than to have answers which might be wrong. — Richard Feynman. Dieser Beitrag ist ein Nachtrag zu einem Gespräch mit Katja und Tim beim Abiball – Go on exploring!  

Erkunden statt Rezept-Klicken

Vor einigen Jahren habe ich eine ganze Reihe von Softwareanleitungen erstellt, um meinen damaligen Medienunterricht damit zu gestalten. Inzwischen bin ich nicht mehr zufrieden mit dem Stil dieser Anleitungen. Sie sind im Grunde nur »Klick-Rezepte«, mit denen man sich die Illusion erarbeiten kann, die bearbeitete Software zu beherrschen. In Wirklichkeit hat man in der Regel nur kopflos ein Rezept abgearbeitet, das zwar zum Ziel geführt hat, das aber nur dann funktioniert, wenn Menüs, Buttons und Einstellungen genau so aussehen, wie im Rezept dargestellt. In der Realität ändert sich Software ständig, auswendig gelernte Klickwege verlieren innerhalb kurzer Zeit ihren Nutzen. Kürzlich Weiter lesen …